Auf Kritik reagieren – ohne Drama, ohne Mauern: Das CURE-Konzept für gesunde Kommunikation

Lisa Holtmeier • 2. Juni 2025

Kennst du das?
Ein Kollege kritisiert deine Arbeit – und du spürst sofort, wie sich innerlich etwas zusammenzieht. Vielleicht schießt dir ein „Das stimmt doch gar nicht!“ durch den Kopf. Oder du fühlst dich verletzt, ungesehen, falsch verstanden.

Aber was, wenn es einen Weg gäbe, gelassener mit Kritik umzugehen – ohne dich zu verbiegen oder Mauern hochzuziehen?
Genau hier setzt das CURE-Konzept von Joseph Grenny an. Es ist ein kraftvolles Modell, das dich dabei unterstützt, souverän und gesund auf Kritik zu reagieren – egal ob im Job, in Beziehungen oder mit dir selbst.


🧘‍♀️ C wie Collect yourself: Stopp, atmen, sortieren

Die erste Reaktion auf Kritik ist selten die beste. Warum?

Weil unser Nervensystem in Sekundenbruchteilen in den Verteidigungsmodus schaltet. Kampf oder Flucht. Angriff oder Rückzug.

Deshalb: Bevor du antwortest – halte inne.

  • Atme tief durch.
  • Spüre, was du fühlst (Wut? Scham? Kränkung?).
  • Und dann: Gib dir selbst einen kurzen Moment.

🧠 Studien zeigen: Wer innehalten kann, reagiert klarer und empathischer. Selbstregulation ist ein Schlüsselfaktor für gesunde Kommunikation.


👂 U wie Understand: Höre wirklich zu

Nicht jede Kritik ist ein persönlicher Angriff. Oft steckt darin eine Botschaft, die uns weiterbringen kann – wenn wir bereit sind, hinzuhören.

Stell dir vor, du zoomst innerlich raus und fragst dich:

  • „Was genau meint mein Gegenüber?“
  • „Was könnte dahinterstehen?“
  • „Welche Bedürfnisse oder Erwartungen werden sichtbar?“

💬 Ein einfacher Satz wie „Hilf mir zu verstehen, was du meinst“ kann Türen öffnen – statt Mauern hochzuziehen.


💛 R wie Recover: Gib dir Raum zur Verarbeitung

Kritik kann etwas in uns anstoßen – alte Muster, Unsicherheiten, Triggerpunkte.

Deshalb: Lass dir Zeit zur inneren Klärung.

  • Was wurde in dir berührt?
  • Worum geht es dir wirklich?
  • Was brauchst du, um wieder in deine Stärke zu kommen?

🌿 Reflexion statt Reaktion: Das macht den Unterschied zwischen Abwehr und Wachstum.


🤝 E wie Engage: Geh in den Dialog – nicht in den Kampf

Jetzt kommt der entscheidende Schritt: die konstruktive Antwort.

  • Bedanke dich für das Feedback (auch wenn’s schwerfällt).
  • Kläre, was du verstanden hast.
  • Mach konkrete Vorschläge oder bring deine Perspektive ein.

🎯 Ziel: Nicht Recht haben. Sondern Beziehung stärken. Verbindung statt Verteidigung.


💡 Fazit: Kritik ist nicht das Problem – unsere Reaktion ist entscheidend

Das CURE-Konzept bietet dir eine Landkarte für den Umgang mit kritischen Momenten. Es erinnert uns daran:

✅ Du darfst fühlen.
✅ Du darfst innehalten.
✅ Du darfst wählen, wie du antwortest.

Denn gesunde Kommunikation beginnt nicht beim Sprechen – sondern beim Spüren.


👉 Praktische Tipps für deinen Alltag:

  • Speichere diesen Artikel als Reminder für heikle Gesprächssituationen.
  • Teile ihn mit jemandem, der sich oft schwer tut mit Kritik.
  • Frag dich selbst: Wie gehst du normalerweise mit Kritik um? Was möchtest du verändern?


Let´s grow!

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