„Was sich neckt, das liebt sich“ – Warum dieser Spruch mehr schadet als wir denken

Lisa Holtmeier • 23. Juni 2025

Kennst du den Spruch: „Was sich neckt, das liebt sich“? Klingt süß – ist aber brandgefährlich.

Denn hinter dieser harmlosen Redewendung verbirgt sich ein Kommunikationsmuster, das Respektlosigkeit normalisiert und emotionale Grenzüberschreitungen verharmlost. Vor allem für Kinder und junge Menschen kann das fatale Folgen haben. Warum? Lass uns gemeinsam hinschauen – und umdenken.


💥 1. Vom Necken zur Grenzüberschreitung – ein schmaler Grat

Der Satz „Was sich neckt, das liebt sich“ suggeriert: Wer dich ärgert, hat dich eigentlich nur gern. Doch das ist ein gefährlicher Irrtum.

👉 Psychologin Dr. Nadine Burke Harris beschreibt in ihrer Forschung zu Kindheitstraumata, wie unterschwellige verbale Verletzungen langfristige Auswirkungen auf das emotionale Wohlbefinden haben können.

➡️ Necken ist kein Zeichen von Zuneigung, sondern oft eine Form von emotionaler Mikroaggression – vor allem, wenn die andere Person darunter leidet.


🚨 2. Sprache prägt unsere Vorstellung von Liebe

Sprache ist mächtig. Sie schafft Realität.

Wenn wir Kindern beibringen, dass Ärgern ein Liebesbeweis sei, dann prägen wir früh ein Bild von Beziehung, in dem Respekt und Einvernehmlichkeit keinen Platz haben.

📚 Studien der University of California zeigen: Kinder, die regelmäßig verbale Abwertungen erleben – auch im „Spaß“ –, entwickeln häufiger unsicheres Bindungsverhalten.

Liebe ohne Respekt ist keine Liebe. Punkt.


💬 3. Toxische Muster erkennen – und durchbrechen

Wer mit der Idee aufwächst, dass Streit, Sticheleien oder sogar Verletzungen zu einer Beziehung dazugehören, bleibt eher in ungesunden Beziehungsmustern hängen.

💡 „Er ärgert mich, weil er mich mag“ – klingt harmlos, ist aber oft ein inneres Script, das spätere toxische Beziehungen legitimiert.

🌱 Gesunde Kommunikation beginnt dort, wo wir aufhören, Respektlosigkeit zu romantisieren.


🧠 4. Wie du es anders machen kannst – 3 Impulse für den Alltag

  1. Sprache reflektieren
    Frag dich bei alten Redewendungen: Dient dieser Satz heute noch einer gesunden Beziehungskultur?
  2. Grenzen wahrnehmen & schützen
    Necken ist nur okay, wenn
    beide lachen. Sobald jemand verletzt ist, ist es kein Spaß mehr – sondern ein Alarmsignal.
  3. Kinder empowern
    Sag deinem Kind lieber: „Wer dich wirklich mag, zeigt dir Respekt.“ So stärkst du gesunde Selbstwahrnehmung und Beziehungsfähigkeit von Anfang an.


✨ Fazit: Worte wirken – immer.

Der Satz „Was sich neckt, das liebt sich“ gehört in die sprachliche Mottenkiste. Nicht, weil wir empfindlich geworden sind – sondern weil wir endlich verstehen, wie tief Sprache auf unser Denken, Fühlen und Handeln wirkt.

💬 Worte sind Medizin – oder Gift. Entscheide du, was du weitergibst.


📣 Deine Einladung zur Reflexion

Wie ging es dir früher mit diesem Spruch?
Hast du ihn selbst gesagt – oder gehört?

💭 Teile deine Gedanken in den Kommentaren und hilf mit, eine gesunde Beziehungskultur zu fördern.


Let’s grow!
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