Wenn Haltung zu Hochmut wird: Wie du engagiert bleibst, ohne zu überrollen

Lisa Holtmeier • 25. Juni 2025

🥑 Avocados, Ableismus & Achtsamkeit: Warum dein guter Wille toxisch wirken kann

Kennst du das?
Ein gemütlicher Abend mit Freund*innen und plötzlich diese eine Bemerkung: „Echt jetzt, Avocados? Weißt du, wie viel Wasser die verbrauchen?“
Der Raum friert ein. Nicht wegen des Themas, sondern wegen des Tons. Es ist diese subtile Scham, die hängen bleibt.


Und genau darum geht’s in dieser Folge des WORDSEED® Podcasts:
➡️ Warum aus Engagement Rechthaberei wird
➡️ Wie du souverän bleibst, ohne dich klein zu machen
➡️ Und wie deine Worte Brücken bauen – statt Mauern


🧠 Rechthaberei ist keine Haltung – sie ist Selbstschutz

🔍 Psychologisch betrachtet gibt es vier Effekte, die erklären, warum Menschen beim Thema „Werte“ oft in den Rechthabe-Modus verfallen:

  1. Moralische Lizenzierung (Miller & Effron, 2010)
    „Ich tu was Gutes – also darf ich unfreundlich sein.“
  2. Virtue Signaling (Jordan et al., 2021)
    Haltung wird zur Selbstdarstellung – nicht zur Verbindung.
  3. Fundamentaler Attributionsfehler (Ross, 1977)
    Aus einem Verhalten wird auf den Charakter geschlossen.
  4. Social Comparison Theory (Festinger, 1954)
    „Ich tu mehr als du – also bin ich besser.“

💡 Fazit: Je „besser“ wir sein wollen, desto mehr distanzieren wir uns manchmal, ohne es zu merken.


🍼 Alltagsszenen: Wie aus Klarheit Kontrolle wird

Stell dir vor:

  • Eine Mutter erzählt, ihr Kind schläft mittags in der Kita.
    ❌ „Das widerspricht dem bindungsorientierten Ansatz!“
    ✅ „Spannend – ich hab andere Erfahrungen. Magst du hören?“
  • Im Büro steht ein Einwegbecher.
    ❌ „2025 und du benutzt noch Plastik?“
    ✅ „Ich hab einen coolen Mehrwegbecher – willst du mal testen?“

🌿 Kommunikation wirkt – aber nur, wenn sie verbindet.


🛡️ Wenn du belehrt wirst: So reagierst du klar & warm

Es ist nicht das Thema, das verletzt, sondern der Ton.
Diese Reaktionen helfen dir, in deiner Mitte zu bleiben:

  • „Danke für deinen Hinweis – ich reflektiere das für mich.“
  • „Ich hab da einen anderen Blick drauf – spannend, wie du das siehst.“
  • „Ich bin selbst noch auf meinem Weg – danke fürs Erinnern.“

🔒 Und wenn's zu viel wird:
„Ich merke, dass mir der Ton gerade nicht guttut – ich brauche etwas Raum.“


🌱 Engagiert sein – ohne zu überrollen: 7 Prinzipien

  1. Sprich über dich – nicht über andere
  2. Stell Fragen – statt Urteile
  3. Erzähl Geschichten – nicht Belehrungen
  4. Sei nicht absolut – lass Raum für Unterschiede
  5. Zeig Graustufen – kein Schwarz-Weiß
  6. Zeig Entwicklung – du warst auch mal woanders
  7. Denk an frühere Versionen von dir – mitfühlend, nicht besserwisserisch


🔁 Reflexionsfragen für dein Ego im Alltag

🌀 Diene ich gerade dem Thema – oder meinem Ego?
🌀 Fördere ich Verbindung – oder erzeuge ich Distanz?
🌀 Würde ich wollen, dass man so mit mir spricht?


🎧 Podcastempfehlung

Für alle, die Haltung zeigen wollen – ohne andere klein zu machen:
🎙️ Podcastfolge: Wenn Engagement zu Rechthaberei wird

🎧 Jetzt reinhören und lernen, wie deine Stimme wirkt – ohne zu verletzen.



Gesunde Kommunikation beginnt da, wo wir Haltung zeigen – ohne Hochmut.
Wo wir Menschen einladen, nicht überrollen.
Und wo wir verstehen: Worte können Fenster oder Mauern sein.

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