WortCheck: Bossing – Wenn Führung zur Gefahr wird

💼 „Ich bin morgens mit Bauchschmerzen zur Arbeit gefahren.“
Nicht wegen der Arbeit.
Sondern wegen der Führungskraft.
Bossing: Das stille Gift im Arbeitsalltag
Kennst du dieses flaue Gefühl vor dem ersten Meeting?
Wenn du merkst: Nicht die Aufgabe ist das Problem – sondern der Umgangston?
Dann sprechen wir über Bossing.
Bossing ist kein harter Führungsstil.
Es ist:
gezielter Machtmissbrauch.
Und: Es ist Alltag – nicht Ausnahme.
Mehr als jede*r fünfte Beschäftigte hat es laut einer Studie des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales schon erlebt.
Oft subtil. Immer systematisch.
Die typischen Muster – schleichend, aber schmerzhaft
Bossing ist selten laut.
Es tarnt sich. In Abwertungen, Auslassungen, Ignoranz.
Typisch sind:
- ❌ Abfällige Bemerkungen vor dem Team
- ❌ Kein Einbeziehen bei wichtigen Entscheidungen
- ❌ Strategischer Informationsentzug
- ❌ Bloßstellung, oft verpackt als „Feedback“
Die Message ist klar: Du bist hier nicht willkommen. Nicht erwünscht. Nicht wichtig.
Was Bossing mit uns macht
🧠 Studien zeigen:
Bossing führt zu realen, messbaren Schäden.
- Schlafstörungen
- Depressionen
- Selbstzweifel
- Rückzug
- Innere Kündigung
Der Körper rebelliert, wenn Worte zur Waffe werden.
Wenn aus Kommunikation emotionale Gewalt wird.
Warum wir oft schweigen
Weil wir uns schämen.
Weil wir zweifeln.
Weil wir glauben, „zu sensibel“ zu sein.
Und genau das ist Teil des Systems.
Bossing lebt vom Schweigen.
Doch Schweigen schützt nur eines:
die Täterstruktur.
Wortmedizin wirkt – auch im Job
Gesunde Kommunikation ist keine Kuschelmethode.
Sie ist Haltung. Mut. Schutz.
✅ Sie erkennt Bossing.
✅ Sie benennt es klar.
✅ Sie stärkt Betroffene – und entzieht Tätern die Bühne.
Denn: Führung ohne Würde ist keine Führung.
Reflexion & Einladung
💬 Hast du Bossing erlebt – oder beobachtet?
Was hättest du gebraucht?
Was hat dir gefehlt?
➡ Schreib es in die Kommentare.
Für mehr Sichtbarkeit. Mehr Schutz. Mehr Wandel.
📚 Quelle: BMAS (2023): Repräsentative Studie – Mobbing in Deutschland. Forschungsbericht 655.