Hepeating: Wenn Männer gehört werden – und Frauen überhört. Warum Kommunikation zur Gesundheitsfrage wird

Lisa Holtmeier • 9. Mai 2025

„Danke für den tollen Input!“ – aber Moment mal… war das nicht meine Idee?
Kennst du dieses Szenario? Du bringst als Frau einen wertvollen Punkt in einem Meeting ein. Keine Reaktion. Zwei Minuten später wiederholt ein männlicher Kollege exakt dasselbe – und plötzlich gibt es Lob, Zustimmung oder sogar Applaus.

Dieses Phänomen nennt sich Hepeating – eine Kombination aus he (er) und repeating (wiederholen).
Und nein, du bildest dir das nicht ein. Hepeating ist real – und es ist tief in unseren Kommunikations- und Unternehmenskulturen verankert.


Was ist Hepeating?

Hepeating beschreibt die Situation, in der ein Mann dieselbe Idee oder denselben Vorschlag wie eine Frau äußert – und erst dann Aufmerksamkeit, Zustimmung oder Anerkennung bekommt.
Dabei wird die ursprüngliche Sprecherin häufig ignoriert oder überhört.

Dieses Verhalten ist kein Einzelfall, sondern durch zahlreiche Studien belegt. Und es betrifft nicht nur Einzelpersonen – sondern ganze Organisationen, ihre Führungskultur und sogar die psychische Gesundheit von Mitarbeitenden.


Hepeating ist mehr als ein Meeting-Problem – es ist ein Kulturthema

📊 Eine Untersuchung der University of California zeigt: Männer unterbrechen Frauen deutlich häufiger als umgekehrt.
📊 Eine weitere Studie von
Karpowitz & Mendelberg (2014) belegt: In Gruppendiskussionen sprechen Frauen oft weniger – selbst wenn sie zahlenmäßig in der Mehrheit sind.

Das hat weitreichende Folgen:

  • 💼 Karrierechancen sinken, wenn gute Ideen nicht sichtbar werden.
  • 🧠 Selbstwertgefühl leidet, wenn Beiträge regelmäßig überhört werden.
  • ❤️‍🩹 Gesundheit wird beeinträchtigt – denn chronisches Überhörtwerden führt zu Stress, Frust und innerem Rückzug.


Warum Kommunikation eine Gesundheitsfrage ist

Bei WORDSEED® verstehen wir Kommunikation als Ressource für Gesundheit, Entwicklung und Verbindung.
Und genau deshalb ist Hepeating mehr als ein Gender-Thema – es ist ein
Gesundheitsthema.

Wenn Worte nicht gehört werden, fehlt Resonanz.
Fehlt Resonanz, entsteht Spannung.
Und diese Spannung wirkt – körperlich, emotional, sozial.

Kommunikation entscheidet darüber, ob wir sichtbar sind oder nicht.
Ob wir wirken können – oder verstummen.


5 konkrete Impulse gegen Hepeating

Was kannst du tun – ob als betroffene Frau, unterstützender Kollege oder Führungskraft?

  1. Mach sichtbar, was unsichtbar gemacht wurde.
    👉 „Danke – das hat XY vorhin schon angesprochen. Wichtig, dass wir das nochmal aufnehmen!“
  2. Reclaim your idea.
    👉 „Danke, dass du meinen Punkt nochmal aufgegriffen hast – ich möchte gerne ergänzen…“
  3. Schaffe Bewusstsein.
    👉 Sprich offen über Hepeating in deinem Team. Benenne das Phänomen.
  4. Sorge für gleichberechtigte Gesprächsführung.
    👉 Moderation, Timeboxing, Rederegeln helfen, Raum gerecht zu verteilen.
  5. Setze auf gesunde Kommunikation.
    👉 Worte sind mehr als Werkzeuge – sie sind Medizin. Nutze sie bewusst.


Fazit: Kommunikation wirkt – immer. Auch zwischen den Zeilen.

Hepeating zeigt, wie fein und tief Kommunikation wirkt – oft unterhalb der Oberfläche.
Wenn wir es schaffen, unsere Gesprächskultur bewusster zu gestalten, verändern wir mehr als Meetings. Wir verändern Sichtbarkeit, Selbstwert, Gesundheit.


🌱 Kommunikation kann krank machen – oder heilsam sein.
Mit WORDSEED® zeige ich, wie Sprache zur Ressource für echte Veränderung wird.

Hast du Hepeating schon erlebt?


Teile deine Erfahrungen oder Fragen in den Kommentaren – oder buche ein Impuls-Gespräch, wenn du deine Kommunikationskultur nachhaltig stärken willst.

von Lisa Holtmeier 23. Juni 2025
Warum der Spruch „Was sich neckt, das liebt sich“ Respektlosigkeit verharmlost – und wie gesunde Kommunikation wirklich aussieht. Jetzt lesen!
von Lisa Holtmeier 20. Juni 2025
Entdecke 5 kraftvolle Sätze, die dein Nervensystem sofort beruhigen. Sprache als Medizin – für mehr innere Ruhe, Sicherheit & Selbstfürsorge.
von Lisa Holtmeier 18. Juni 2025
Finde Worte, wenn es schwerfällt – mit Sprachankern, Empathie und Haltung. Für Pflegekräfte, Therapeut:innen und medizinisches Fachpersonal.
von Lisa Holtmeier 16. Juni 2025
Warum klassische Bewerbungsgespräche versagen – und wie du in 45 Min. lernst, sie ehrlich, effektiv & gesund zu gestalten. Für Teams, die wirklich passen.
von Lisa Holtmeier 13. Juni 2025
Entdecke 10 Check-Out-Ideen, die deine Meetings sinnvoll abrunden – für mehr Klarheit, Verbindung und Wirksamkeit im Team. Inkl. Podcastfolge & Satzstarter-Set für gesunde Kommunikation.
von Lisa Holtmeier 12. Juni 2025
Verbessere deine Meetings mit 15 Satzstartern auf Sprachkarten. Mehr Beteiligung, Klarheit & Gesprächskultur für Teams, Führung & Workshops.
von Lisa Holtmeier 11. Juni 2025
Entdecke 5 praxiserprobte Tools für gesunde Meetings mit mehr Beteiligung, psychologischer Sicherheit und echter Kommunikation – auch für Introvertierte.
von Lisa Holtmeier 9. Juni 2025
„Wie du Meetings mit einfachen Check-In-Fragen menschlicher, fokussierter und erfolgreicher machst – wissenschaftlich fundiert und in unter 5 Minuten umsetzbar.“
von Lisa Holtmeier 6. Juni 2025
„Jetzt reg dich doch nicht so auf!“ Ein Satz, den wir alle schon mal gehört oder selbst gesagt haben. Im Job. In der Familie. Im Gespräch mit einem Kind. Aber was, wenn hinter dem Aufregen gar keine böse Absicht steckt? Was, wenn aufgebrachte Menschen in Wahrheit etwas ganz anderes suchen? 🎯 Die Kernbotschaft: Aufgebrachte Menschen sind oft auf der Suche – nicht nach Streit, sondern nach Verbindung Ob am Arbeitsplatz, auf dem Schulhof oder am Küchentisch – viele Missverständnisse entstehen, weil wir lautes Verhalten sofort als Angriff werten. Doch hinter dem „Laut sein“ steckt oft kein Angriff, sondern ein unerfülltes Bedürfnis . 🧠 Menschen, die sich aufregen, suchen häufig: Orientierung Sicherheit Erklärung Nähe oder einfach ein offenes Ohr 👶👩‍💼 Für Kinder und Erwachsene gilt: Verhalten ist ein Signal Ein Kind, das laut wird, weil es die Spielzeit beenden soll. Ein Kollege, der schnippisch reagiert, wenn du Feedback gibst. Eine Freundin, die überreagiert, weil du später kommst. All das sind keine „Problem-Menschen“ – sondern Menschen mit ungesagten Bedürfnissen . 💡 Die Kommunikationspsychologie spricht hier vom „Beziehungs-Ohr“: Wenn wir lernen, zwischen den Zeilen zu hören, erkennen wir, dass viele Konflikte gar keine sein müssen. 💬 Gesunde Kommunikation heißt: Nicht alles persönlich nehmen Wir müssen nicht alles verstehen – aber wir können lernen, achtsamer hinzuhören : Was könnte mein Gegenüber gerade brauchen? Was will das Verhalten mir zeigen? Wie kann ich reagieren, ohne sofort in den Verteidigungsmodus zu gehen? ✨ Gesunde Kommunikation beginnt nicht beim Rechthaben. Sie beginnt beim Verstehen. 🔄 Statt Lautstärke: Verbindung Wenn wir in stressigen Situationen nicht mit Gegendruck reagieren, sondern mit Präsenz , entsteht etwas Neues: 🤝 Beziehung statt Distanz. 🧘 Klarheit statt Drama. 🌱 Entwicklung statt Eskalation. Das gilt für den Umgang mit Kindern – und genauso mit Erwachsenen. Fazit: Kommunikation, die gut tut, beginnt mit einem Perspektivwechsel 📌 Aufgebrachte Menschen brauchen nicht unsere Gegenwehr, sondern unser echtes Interesse. 💡 Hinter vielen Konflikten steckt kein böser Wille, sondern ein leiser Wunsch, gesehen zu werden. Und genau hier beginnt die Chance für Veränderung. Im Alltag. Im Team. In Beziehungen. In der Gesellschaft. Let’s grow 🌱 Deine Lisa von WORDSEED®
von Lisa Holtmeier 4. Juni 2025
Indirekte Kommunikation fördert Missverständnisse & Stress. Erfahre, wie klare Sprache Mental Load reduziert – inkl. Tipps & Sprachbeispielen.
Weitere Beiträge