Warum Klient*innen oft nicht so eigenverantwortlich sind
Lisa Holtmeier • 15. Mai 2023

In der Therapie erleben viele Klient*innen den Wunsch, ihre Probleme einfach abzugeben und in eine passive Rolle zu schlüpfen. Sie sehnen sich nach jemandem, der die Last ihrer Schwierigkeiten trägt und ihnen eine schnelle Lösung präsentiert. Doch die Realität der Therapie sieht anders aus.
Die Therapie kann nicht alle Probleme über Nacht lösen.
Oft aber fällt es Klient*innen sehr schwer, eigenverantwortlich zu sein und das eigene Problem aktiv anzugehen. Aber warum?
Im Gesundheitswesen sind viele Menschen es gewohnt, behandelt zu werden, sei es von Ärztinnen und Ärzten oder anderen medizinischen Fachkräften. In der Akutphase einer Erkrankung wird ihnen viel abgenommen, um ihnen bei der Genesung zu helfen. Dies kann jedoch zu einer erlernten Hilflosigkeit führen, bei der sie sich daran gewöhnen, dass andere für sie Entscheidungen treffen und sich um ihre Bedürfnisse kümmern.
Ein weiterer Faktor, der die Eigenverantwortung erschwert, ist der "Servicegedanke" in der Gesellschaft. Heutzutage gibt es einen wachsenden Trend, dass Menschen erwarten, dass ihre Bedürfnisse schnell und effizient erfüllt werden. Dies kann dazu führen, dass Klient*innen in der Therapie erwarten, dass ihnen die Lösungen präsentiert werden, ohne dass sie selbst aktiv daran beteiligt sind. Bequemlichkeit oder Angst Fehler zu machen und sich in Gefahr zu begeben sind ebenfalls Auslöser dafür.
Es ist wichtig, diese Hindernisse anzuerkennen und zu verstehen, dass die Übernahme von
Eigenverantwortung ein schrittweiser Prozess ist.
Klient*innen benötigen Unterstützung, um ihr Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten wiederzugewinnen und Ängste zu überwinden.
Therapeut*innen können dabei helfen, indem sie ein sicheres Umfeld schaffen und sie in Ihrer aktiven Rolle unterstützen.
Am 01.06.23 geht der online Kurs "Mitarbeit & Motivation in der Therapie" an den Start. Dort lernst du bewährte Strategien, um die Eigenverantwortung, Motivation & Mitarbeit der Klient*innen zu fördern und zu stärken!
Ich freue mich, wenn wir uns über das Thema in den Kommentaren austauschen!
Let ́s grow!
Deine Lisa von WORDSEED
——————————

„Jetzt reg dich doch nicht so auf!“ Ein Satz, den wir alle schon mal gehört oder selbst gesagt haben. Im Job. In der Familie. Im Gespräch mit einem Kind. Aber was, wenn hinter dem Aufregen gar keine böse Absicht steckt? Was, wenn aufgebrachte Menschen in Wahrheit etwas ganz anderes suchen? 🎯 Die Kernbotschaft: Aufgebrachte Menschen sind oft auf der Suche – nicht nach Streit, sondern nach Verbindung Ob am Arbeitsplatz, auf dem Schulhof oder am Küchentisch – viele Missverständnisse entstehen, weil wir lautes Verhalten sofort als Angriff werten. Doch hinter dem „Laut sein“ steckt oft kein Angriff, sondern ein unerfülltes Bedürfnis . 🧠 Menschen, die sich aufregen, suchen häufig: Orientierung Sicherheit Erklärung Nähe oder einfach ein offenes Ohr 👶👩💼 Für Kinder und Erwachsene gilt: Verhalten ist ein Signal Ein Kind, das laut wird, weil es die Spielzeit beenden soll. Ein Kollege, der schnippisch reagiert, wenn du Feedback gibst. Eine Freundin, die überreagiert, weil du später kommst. All das sind keine „Problem-Menschen“ – sondern Menschen mit ungesagten Bedürfnissen . 💡 Die Kommunikationspsychologie spricht hier vom „Beziehungs-Ohr“: Wenn wir lernen, zwischen den Zeilen zu hören, erkennen wir, dass viele Konflikte gar keine sein müssen. 💬 Gesunde Kommunikation heißt: Nicht alles persönlich nehmen Wir müssen nicht alles verstehen – aber wir können lernen, achtsamer hinzuhören : Was könnte mein Gegenüber gerade brauchen? Was will das Verhalten mir zeigen? Wie kann ich reagieren, ohne sofort in den Verteidigungsmodus zu gehen? ✨ Gesunde Kommunikation beginnt nicht beim Rechthaben. Sie beginnt beim Verstehen. 🔄 Statt Lautstärke: Verbindung Wenn wir in stressigen Situationen nicht mit Gegendruck reagieren, sondern mit Präsenz , entsteht etwas Neues: 🤝 Beziehung statt Distanz. 🧘 Klarheit statt Drama. 🌱 Entwicklung statt Eskalation. Das gilt für den Umgang mit Kindern – und genauso mit Erwachsenen. Fazit: Kommunikation, die gut tut, beginnt mit einem Perspektivwechsel 📌 Aufgebrachte Menschen brauchen nicht unsere Gegenwehr, sondern unser echtes Interesse. 💡 Hinter vielen Konflikten steckt kein böser Wille, sondern ein leiser Wunsch, gesehen zu werden. Und genau hier beginnt die Chance für Veränderung. Im Alltag. Im Team. In Beziehungen. In der Gesellschaft. Let’s grow 🌱 Deine Lisa von WORDSEED®